Bella & Jana • 30. Mai 2024

Gourmet-Porridge – so hat Haferbrei als Haute Cuisine die Welt erobert

Porridge, der nahrhaft-sättigende Klassiker aus der britischen Küche, hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wahren Trendgericht in der Gourmet-Szene gemausert. Was einst als einfaches Bauernfrühstück galt, wird heute von Spitzenköchen neu interpretiert und mit kreativen Kreationen auf eine vollkommen neue Ebene gehoben.


Die Renaissance eines Traditionsgerichts


Lange Zeit wurde Porridge bei den meisten Menschen mit faden Ernährungserinnerungen aus der Schulzeit assoziiert. Zubereitet aus Vollkornhaferflocken, Wasser oder Milch und einer Prise Salz, galt der Getreidebrei als schmucklos und langweilig.


Doch in den letzten Jahren hat eine Rückbesinnung auf naturbelassene, bodenständige Zutaten stattgefunden. Immer mehr Menschen suchen nach aufregenden, aber dennoch authentischen Geschmackserlebnissen. Und genau hier schlug die große Stunde des unscheinbaren Porridge.


Gourmet-Porridge: Haferbrei als Spitzenküche


Spitzenköche aus aller Welt haben den Haferbrei für sich neu entdeckt und lassen ihrer Kreativität bei der Zubereitung freien Lauf. Statt simpler Milch oder Wasser werden nun erlesene Zutaten wie Buttermilch, Hafer-Milchaufgüsse oder gar Aromen-Fonds verwendet.


Die Kombinationsmöglichkeiten bei den Toppings sind nahezu grenzenlos: Frisches Obst, Trockenfrüchte, Nüsse, Karamell, Ziegenfrischkäse oder Ahornsirup verpassen dem einst so schlichten Gericht eine ganz neue, raffinierte Note.


Vom Arme-Leute-Brei zum Trendgericht


Doch nicht nur in der Haute Cuisine-Szene kommt der einstige Arme-Leute-Brei heutzutage gut an. Auch in Großstädten wie London, Berlin oder Sydney schießen derzeit Porridge-Bars wie Pilze aus dem Boden. In diesen Spezialitäten-Lokalen wird das einst so simple Gericht in äußerst kunstvollen Variationen zubereitet und als gesunde, gehaltvolle Nahrung inszeniert.


Gourmet-Porridge – Aufstieg in Sterneküche


Der Trend zu gehobenen Porridge-Kreationen hat schon vor einigen Jahren in den Metropolen dieser Welt Einzug gehalten. Eine Vorreiterrolle nahm dabei die Porridge-Café-Kette „26 Grains“ ein, die 2014 in London ihre ersten beiden Filialen eröffnete.


Die Gründer Alex Hely-Hutchinson und Camilla Barnard servierten hier erstmals Porridge auf komplett neue Art und Weise. Statt der üblichen Haferflocken verwendeten sie Zutaten wie Buchweizen, Quinoa, Amaranth oder alte Getreidesorten.


Die Körner wurden stundenlang in aromatischen Gewürz- oder Obstsuden eingeweicht, bevor sie weich gegarten wurden. Als Toppings gab es kreative Variationen aus Nüssen, Trockenfrüchten, Samen und hausgemachten Kompotten und Sirups.


Immer mehr Porridge von Starköchen wie Rene Redzepi


Dieser neue, gehobene Porridge-Stil fand schnell Anklang bei gesundheitsbewussten Foodies und Trend-Followern. Innerhalb weniger Jahre öffneten rund um den Globus Porridge-Bars und Cafés, die sich am Konzept von 26 Grains orientierten.


Auch renommierte Spitzenköche begannen, das einstige Arme-Leute-Essen in ihre Menüs aufzunehmen. So setzte beispielsweise der dänische Starkoch Rene Redzepi im Jahr 2017 einen veganen Grießporridge mit Rhabarberkompott und Haselnüssen auf die Karte seines zweifach mit Michelin-Sternen dekorierten Restaurants „Noma“ in Kopenhagen.


In Paris wurde der Porridge von Küchenchef Cédric Grolet aus dem Restaurant „Le Meurice“ sogar mit Sterne-Anwärter geadelt, als er ihn in der weltbekannten Gourmet-Zeitschrift „Le Monde“ vorstellte. Seine Version: Ein sämiger Buchweizenporridge, verfeinert mit Baumkuchensauce und Tonkabohnen-Espuma.


Aufstieg von Gourmet-Porridge als Kultgericht


So hat sich das bodenständige Porridge-Gericht innerhalb weniger Jahre zu einem angesagten Kultobjekt der internationalen Gourmetszene entwickelt. Was Spitzenköche und Foodies an den neuen Porridge-Kreationen so schätzen?


Neben den unendlichen Variationsmöglichkeiten überzeugen die gehaltvolle Nährstoffdichte und der Nachhaltigkeitsaspekt der oft aus alten Getreidesorten bestehenden Rezepturen. Das Simple wurde zu einem werthaltigen kulinarischen Erlebnis veredelt – ganz im Sinne der weltweiten Rückbesinnung auf naturbelassene Zutaten und bewussten Genuss.

Gourmet-Porridge: Rezepte für Zuhause


Gourmet-Porridge kann schnell viel Geld kosten. Ist das aber nötig? Nein, auf keinen Fall. Hervorragender Porridge, der edel wirkt und köstlich schmeckt, lässt sich auch leicht zuhause zubereiten. Und das muss nicht viel Geld kosten. Wir haben drei Rezepte für euch vorbereitet.


Blumiger Chia-Porridge mit Kokos-Mango-Ragout


Zutaten


  • 100g Chiasamen
  • 500ml Kokosmilch
  • 1 Prise Salz
  • 1 reife Mango, gewürfelt
  • 1 EL Ahornsirup
  • 1⁄4 TL gemahlener Kardamom
  • Gekochte Chia-Samen, Mangoragout, Kokosflocken zum Garnieren


Zubereitung


  1. Die Chiasamen mit Kokosmilch und Salz ca. 20 Minuten quellen lassen.
  2. Für das Ragout die Mango mit Ahornsirup und Kardamom vermengen.
  3. Den aufgequollenen Chia-Porridge in Schälchen füllen, mit dem Mangoragout und Kokosflocken toppen.


Herzhafter Quinoa-Porridge mit Räucherlachs und Kräutern


Zutaten


  • 150g Quinoa
  • 750ml Gemüsebrühe
  • 100g Räucherlachs, in Streifen
  • 1 Bund Dill, gehackt
  • 1 Bund Schnittlauch, in Röllchen
  • 1 EL Zitronensaft
  • Pfeffer, Salz


Zubereitung


  1. Quinoa in Gemüsebrühe ca. 15 Min. leicht köcheln lassen, bis weich
  2. Mit Räucherlachs, Dill, Schnittlauch und Zitronensaft vermengen
  3. Mit Pfeffer und Salz abschmecken


Schokohafi-Porridge mit Zimt-Apfelragout


Zutaten


  • 100g Haferflocken
  • 300ml Mandelmilch
  • 1 EL Kakaopulver
  • 1 Prise Salz
  • 1 Apfel, gewürfelt
  • 1 EL Ahornsirup
  • 1⁄2 TL Zimt


Zubereitung


  1. Haferflocken mit Mandelmilch, Kakaopulver und Salz ca. 5 Min. aufkochen
  2. Apfelstücke mit Ahornsirup und Zimt vermischen
  3. Schoko-Porridge in Schalen füllen, mit dem Apfelragout toppen


Die kreativen Kombinationen aus Haferflocken, Pseudo-Getreide wie Quinoa oder Chiasamen mit fruchtigen oder herzhaften Toppings machen diese Porridge-Varianten zu echten Gourmet-Erlebnissen!


Gourmet-Porridge – Fazit und Ausblick


Aus dem einstigen Arme-Leute-Essen ist Porridge zu einem angesagten Gourmet-Trend avanciert. Was einst als fader Brei verschrien war, wird heute von Spitzenköchen und Food-Enthusiasten auf ganz neue und kreative Art interpretiert. Dabei reichen die Variationen von fruchtigen süßen Gerichten über herzhafte Versionen bis zu schokoladigen Dessert-Porridge.


Durch die Verwendung von Zutaten wie Pseudo-Getreiden, aromatischen Milchaufgüssen und raffinierten Toppings wird der bodenständige Klassiker zu einem reichhaltigen und geschmacklich hochwertigen Genusserlebnis veredelt. Porridge hat sich vom Bauernfrühstück zur angesagten Haute Cuisine gemausert – ganz im Sinne des aktuellen Foodie-Trends zu natürlichen, aber verfeinerten Gerichten mit Wiedererkennungswert.


Ob im Gourmet-Tempel oder gemütlich zuhause zubereitet: Ein gehobener Porridge ist weit mehr als nur eine deftige Sättigung für den Magen. Er ist ein kulinarischer Ausdruck für Achtsamkeit, Entschleunigung und den bewussten Genuss hochwertiger Zutaten. Die Renaissance dieser einst so schlichten Bauernkost ist eine geschmacksintensive Reise zu den Wurzeln der guten Küche.

Wir wünschen euch guten Appetit und beste Gesundheit!

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